[02.09.2017] Mit Kampfgeist und Spaß Mandy zu Ehren
Knapp 70 Teilnehmer und damit mehr als im Vorjahr erwiesen mit ihrem Start beim 8. Hans-Dieter Clemen-Gedenkturnier des SV Schmalkalden 04 dem 2010 verstorbenen Schmalkalder Judovater Mandy Clemen ihre Reverenz. Die Vereinswertung gewann mit je viermal Gold, Silber und Bronze erneut die Equipe des Gastgebers.
Schmalkalden – Judoka von 21 Vereinen aus sechs Bundesländern und Berlin fanden den Weg in die Fachwerkstadt, wo sie Bürgermeister und Judoexperte Thomas Kaminski willkommen hieß. Wie stets ließen es sich auch der Vorsitzende der Judo-Kreisunion Südthüringen Hartmut Franz aus Mengersgereuth-Hämmern sowie Freunde und Weggefährten von Mandy nicht nehmen, das Gedenkturnier zu verfolgen.
Das Teilnehmerfeld bei den Frauen fiel überschaubar aus. Umso illustrer gestaltete es sich bei den Männern mit einigen Deutschen Meistern sowie Medaillengewinnern und Platzierten bei Europa- und Weltmeisterschaften der Veteranen. Die dem jugendlichen Alter entwachsenen Judoka nutzen immer wieder gern die in Schmalkalden gebotene Gelegenheit, sich mit starker Konkurrenz zu messen, wozu die Organisatoren eigens die Alters- und Gewichtsklassen maßschneidern. Schließlich gilt bei diesem Turnier das von der Vorsitzenden des SV 04 Angelika Wilhelm ausgegebene Motto „Klasse statt Masse“, dem der Verlauf der Kämpfe gerecht wurde. Allerhand technische Finessen, Kampf bis zur Verausgabung und stets eine Prise Spaß und Scherz ließen das Turnier einmal mehr zum Erlebnis werden. Kein Wunder, dass Angelika Wilhelm eine rundum zufriedene Bilanz ziehen konnte, die die erneut reibungslose organisatorische Leistung ihres Teams einschloss wie im sportlichen Bereich der erneute Pokalgewinn. Für die vier Goldmedaillen sorgten allesamt gestandene Männer. Klar und deutlich setzte sich Alexander May U30 – U45) gegen die starke Konkurrenz in seiner Gewichtsklasse -90 kg durch, wobei dem kampferprobten Mike Bischoff vom JC Schweina Rang drei blieb. Ähnlich souverän fiel der Sieg von Tobias Danz aus (U 45, -81 kg) aus. Der Deutsche Meister dieses Jahres zeigte sich im Hinblick auf seinen erstmaligen Start bei einer Weltmeisterschaft der Veteranen Ende September auf Sardinien in blendender Verfassung, während der zweite WM-Starter des SV 04 Klaus-Peter Loch gesundheitlich angeschlagen lieber nicht kämpfte, dafür das Organisatorenteam verstärkte. Gleich zweimal Gold holte sich Norbert Börmel (U45 – Ü45). Er beherrschte seine angestammte Gewichtsklasse -66 kg klar (wo der mit 54 Jahren älteste Turnierteilnehmer Thomas Villmann von HSG Mittweida Bronze holte); und gab eine Gewichtsklasse höher (-68 kg) dem Werdauer Heiko Köcher das Nachsehen. Auf gutem Wege zu Gold war von den Schmalkaldern Philipp Honauer (U30 – U45, -80 kg), bis er sich bei einer Aktion einen Handkantenschlag ins eigene Gesicht versetzte, dies mit Humor kommentierte und die Lacher auf seiner Seite hatte. Wie ihm fehlte auch Richard Fleischmann (U18 – U20, -69 kg) nicht viel zu Platz eins.
Unglücklich bis tragisch verlief der letzte Start des Schmalkalder Urgesteins Stefan Froh (39) auf der Tatami. Bei seinem gesundheitsbedingten Abschied vom aktiven Sport verletzte er sich im Kampf der Schwergewichte (+100 kg) ausgerechnet gegen Vereinskollegen Michael Uellner und musste passen.
Aus verschiedenen Gründen gingen nur drei junge Schmalkalder Frauen auf die Tatami. Nach Silber für Maren Münch (U 18, -48 kg) musste auch Ernesta Brakauskeite (U 20 – U 30, -78kg) mit diesem Edelmetall vorlieb nehmen, da sie – klar auf Goldkurs – wegen einer unerlaubten Technik disqualifiziert wurde. Bernis Müller, Adrian Schmidt sowie Uellner und Froh steuerten zu den vier goldenen und silbernen die vier Bronzemedaillen bei, womit sich der SV Schmalkalden 04 vor Randori Berlin (4x Gold, 3x Silber) und dem JFV Erfurter Mattenteufel (2-2-1) durchsetzte. Erfreulicherweise behauptete dahinter mit dem TSV 1883 Benshausen (Gold für Jonna Trautwein und Nico Anschütz, Bronze für Sebastian Jäger) ein weiterer Südthüringer Verein Rang vier.