Das Sahnehäubchen – der 7. DAN
Kurz vor Jahresabschluss erfolgte die Krönung eines wie ehedem erfolgreichen Schmalkalder Judojahres. Angelika Wilhelm bekam im November vom Ehrenrat des Deutschen Judo Bundes den 7. DAN verliehen.
Schmalkalden – Mit dieser Ehrung hat die Vorsitzende der Abteilung Judo im SV Schmalkalden 04 sogar den Schmalkalder Judo-Vater Hans-Dieter „Mandy“ Clemen übertroffen, der 2010 im Besitz des 6. DAN verstarb. Die als Aktive, Trainerin, Funktionärin und vor allem als Kampfrichterin erfolgreiche Sportlerin ist die bisher einzige weibliche Judoka in Deutschland, die dieses überaus seltenen Ehrentitels für würdig befunden wurde, und das mit gerade einmal 52 Lebensjahren.
Es ist ihre nimmermüde Arbeit, ihr bedingungsloser Einsatz für den geliebten Judosport, der sie in den Olymp der „sanften Kunst“ aufsteigen ließ. Die Basis dafür ist der Verein, der Jahr für Jahr neue Kämpfer ausbildet; Meister und Titelträger hervorbringt; aus seinen Reihen im ewigen Kreislauf aufs Neue Trainer und Kampfrichter ausbildet; der mit seiner Geschlossenheit in der Lage ist, im Jahresreigen fünf Turniere auszurichten, die für ihre reibungslose Organisation und ihren sportlichen Wert höchsten Ruf in der Fachwelt genießen.
Das war 2015 nicht anders. Philipp Honauer und Michael Schwarz erwarben den 1. DAN. Ihr Uke Tobias Danz, einer der Leistungsträger im Verein, erwarb die Trainer-B-Lizenz, Daniel Gruhn ist nun Trainer der Lizenz C. Mit Danny Müller bekam ein weiterer Erfolgstrainer von der Fachwerkstadt die Schmalkalder Rose verliehen.
Vor allem im Bereich der Jüngeren so ab 12 Jahre abwärts wächst seit geraumer Zeit eine stattliche Garde Schmalkalder Judoka heran, die noch von sich hören werden lässt. Erstmals eroberten Hannes Frobenius, Florian und Philip Leffler, Justin Quitschalle und Fabian Marr gemeinsam mit zwei Gaststartern von Kodokan Erfurt in der Altersklasse U 11 den Thüringer Mannschaftsmeistertitel und scheinen durchaus in der Lage, an die ruhmreichen Teams des SV 04 anknüpfen, die sowohl im weiblichen als auch im männlichen Jugendbereich Anfang des Jahrtausends in Deutschland aufhorchen ließen. Zugpferde sind zweifellos die Leffler-Zwillinge, die beide in verschiedenen Gewichtsklassen die Meistertitel Thüringes in der U 11 erkämpften. Mit Tobias Danz und Norbert Börmel entstammen zwei weitere Landesmeister der älteren Schmalkalder Garde Männer Ü 30. Beide waren mit Bronze (Börmel) und einem siebten Platz (Danz) auch bei den Deutschen Meisterschaften gut unterwegs. Von den Mitteldeutschen Meisterschaften im Nachwuchsbereich fuhren Adrian Schmidt (U 15) und Philipp Honauer (U 21) mit siebten Plätzen heim. Podestplätze bei den Thüringer Meisterschaften, dazu weitere Podestplätze bei internationalen und nationalen Turnieren fügten von den älteren Kämpferinnen und Kämpfern Janina Gürth im Frauenbereich, Vanessa Kaupert und Theresa Simon (U21), Daniel Gruhn (U 18) der Schmalkalder Erfolgsbilanz bei.
Insgesamt vertraten sage und schreibe 52 Mädchen und Frauen, Jungs und Männer ihren Verein bei den unterschiedlichsten Meisterschaften und Turnieren in Deutschland und Ungarn. Neben der schon erwähnten männlichen U-11-Garde berechtigen bei den etwa gleichaltrigen Mädchen die Leistungen von Milena und Ronja Schmidt sowie Aza Usaraeva zu Hoffnungen. In der Altersklasse U 14 führt Adrian Schmidt, der immer verlässliche Vorbildkämpfer, die interne Vereinsrangliste vor Islam Musaev und Richard Fleischmann an, bei den Mädchen Emily Nahrstedt vor Maren Münch. Carolin Schatt, Daniel Gruhn, Vanessa Kaupert, Theresa Simon, Philip Honauer sind die Leistungsträger U 21. Den größten Schub sowohl quantitativ als auch qualitativ hat der Verein indes erfreulicherweise einmal mehr bei den acht Jahre und noch Jüngeren zu verzeichnen, die sich mit teils weniger als einem halben Jahr Trainings 2015 bei ihren ersten Wettkämpfen keineswegs wie Anfänger präsentierten. Das trifft in erster Linie auf Timur Usaraev zu.
Die Trainings- und Wettkampfpause über Weihnachten und Neujahr war kurz bemessen und endete traditionell im sportlichen Bereich mit Platz 6 beim Schmalkalder Promi-Volleyballturnier. Die Teilnahme daran rundet im Jahresreigen eine ganze Reihe „Judoferner-Aktivitäten“ ab, zu denen neben Zeltlager, Wanderungen usw. etwa auch das Schmalkalder Gaudi-Biathlon gehört, bei dem Bernise und Josephine Müller gemeinsam mit Kühnemund sogar siegten.
Schon stehen die jungen und älteren Judoka wieder auf der Tatami in der Hans-Dieter-Clemen-Sporthalle, um sich für die Anforderungen des neuen Jahres zu rüsten. Für den Verein selbst hält er mit der wiederholten Ausrichtung der Thüringer Landeseinzelmeisterschaften U 18 und U 21 am 30. Januar die ersten Herausforderung bereit. Es folgen das legendäre Pokaltrunier für Mädchen und Jungen der U 9 bis U 16 am 12. März, tags darauf die Südthüringer Nachwuchsmeisterschaften und am 2. April das Internationale 25. und somit Jubiläums-Osterturnier (U 12 bis U 21). Im Herbst folgt am 3. September im Junioren- und Erwachsenenbereich das 7. Gedenkturnier zu Ehren von „Judovater“ Hans-Dieter „Mandy“ Clemen, der ab Mitte der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts mit einigen Mitstreitern die Kampfsportart Judo in Schmalkalden heimisch machte.
Quelle: hrk